Octomore 07.1
Hier ist er nun: mein zweiter Anlauf zum Thema Octomore. Ein Octomore 07.1 mit satten 59,9% und phänomenalen 208 PPM Phenol. Nach meinem ersten Anlauf (ein Octomore 06.1) hatte ich mich doch noch etwas schwer getan mit dem machtvollen "Ungeheuer". In der Zwischenzeit hatte ich aber während unserer Islay-Reise und in der Zeit danach allerlei Kontakt zu anderen stark getorften Whiskies, darunter auch einige aus Bruichladdich, so dass ich mich heute nochmal an diesem Charakterstück versucht habe. Inzwischen ist die Versionsnummer um eins gestiegen, und auch der Phenolgehalt ist höher als bei der Vorgängerversion. Eine Herausforderung? Nein, eher eine Erleuchtung! Wow, ist der gut! Aber er braucht seinen Raum, taugt ohne weiteres als einziger Whisky für einen ganzen Abend. Zumindest danach sollte man keinen anderen Whisky mehr in Angriff nehmen.
Und während man den Whisky genießt, entstehen Bilder im Kopf, die schon fast eine Geschichte erzählen. Man steht im trüben, nebligen Wetter auf Islay. Irgendwo steht eine Räucherkammer, in der jemand arbeitet, im Hintergrund rauscht sie See, und die Gerüche von Torf, Meer, Rauch und Schinken vermischen sich.
Nose: Salz, Rauch, Räucherkammer mit Noten von früherem Räuchergut, leicher Anflug von Mandeln
Taste: Rauch, Holz, viel Salz, ölig, klebt leicht auf der Zunge, rauhe See
Finish: heiß und lang, wenig Rauch, mehr Öl, mehr Süße (wird noch deutlicher im leeren Glas)
Wertung:
Zur Destillerie gehts hier: Bruichladdich