Islay Mai 2016
Sonntag Vormittag in Glasgow. Frühstück ist erledigt. Meine Frau sitzt im Bus nach Edinburgh, um von dort aus wieder nach Hause zu fliegen. Ich bin wieder auf dem Weg ins Hotel, weil ich noch Zeit habe. Das Wetter ist so gut wie in den letzten Tagen, also entschließe ich mich, schon auszuchecken und die Zeit bis zur Abfahrt meines Busses lieber in der Sonne als im Hotelzimmer zu verbringen. Ich hätte natürlich wissen sollen, dass der Wettergott meinen Gedanken zuhört und den nächsten Schauer pünktlich zu meinem Erscheinen auf der Straße nach Glasgow schickt ...
Sechs Stunden später waren Regen und Busfahrt Geschichte, und wir gingen am West Loch Pier in Tarbert an Bord der Flying Dutchman, die für die nächsten Tage unser Zuhause sein sollte. Das Schiff kannte ich ja schon aus dem vergangenen Jahr, auch die Kabine war die gleiche, und einige der anderen Gäste waren ebenfalls "Wiederholungstäter". Am nächsten Morgen ging es in aller Frühe los: Überfahrt nach Islay. Der Versuch, ohne Motorkraft zu segeln, schlug mangels Wind fehl. Trotzdem waren wir recht früh im Zielhafen Port Ellen und konnten noch einen Fußmarsch zu Laphroaig und Lagavulin unternehmen. Bei Lagavulin gab es entgegen anderslautender Gerüchte noch reichlich Flaschen der Festivalabfüllung, und bei Laphroaig konnten wir die Festivalkäufe schon vor dem Open Day erledigen, was uns für den nächsten Tag einiges Anstehen und ein paar Kilo im Tagesrucksack ersparte. Sehr schönes Detail am Rande: auf der Dose meiner Cairdeas-(zu deutsch "Freundschaft")-Flasche habe ich die Unterschriften aller Mitreisenden und der Crew gesammelt. Die Idee ist allerdings zugegebenermaßen nicht auf meinem Mist gewachsen: diese Ehre gebührt "The Famous Klouse".
Laphroaig
Am nächsten Tag dann der erste Höhepunkt: Laphroaig Day. Traumhaftes Wetter, klasse Whiskies (besonders der 10 yrs CS Batch 008), interessante Tastings (vor allem das "Side-by-Side", bei dem es drei Cairdeas-Abfüllungen und die jeweils dazu passenden "Vorbewohner" im Fass gab), leckere Burger und eine absolut entspannte Atmosphäre, mit der ich nach den Berichten von Gedränge in Lagavulin und Bruichladdich nicht wirklich gerechnet hatte. Zum Abschluss des Tages machte ich noch einen Ausflug "ins Feld", identifizierte meinen Plot und steckte mein Fähnchen. Im dritten Anlauf habe ich das also auch endlich erledigt.
Bowmore
Nach den Fußmärschen der letzten Tage hatte wir für Mittwoch Taxis gebucht, die uns nach Bowmore fuhren. Der dortige Open Day war für mich die Enttäuschung der Woche. Dass ich mit den Whiskies noch nie wirklich warm geworden bin, musste ja erstmal nichts heißen. Man fährt ja auch in eine Destillerie, um Neues kennenzulernen. Und das war auch soweit OK. Den aktuellen Devil's Cask konnte ich erstmals probieren, und die alten Duty Free Abfüllungen, die es im Tasting gab, kannte ich vorher auch noch nicht. Aber obwohl ich ohne Vorurteile an die Drams herangegangen war (an den Devil's Cask sogar mit Vorfreude), blieb alles beim Alten: Bowmore ist nichts für mich.
Auch der eigentliche Tag war gemischt: schönes Wetter mit ein paar windigen Minuten, gelassene Stimmung, offene Türen in allen Bereichen der Destillerie. Aber trotzdem wirkte die ganze Organisation ein bischen zu geschäftsmäßig und lieblos. Ich will niemandem unrecht tun, aber mein Tag war das nicht.
Ardbeg
Am Abend hatten wir dann noch eine Abendführung bei Ardbeg, nur für unsere Gruppe. Also fuhren wir mit Bus und Taxi zurück zum Schiff und - nach einer kleinen Pause mit einem erfrischenden Bier aus der Bordbar - wiederum mit Taxis zu Ardbeg. Dort kamen wir noch bei schönstem Sonnenschein und tiefblauem Himmel an. Ich nutzte die Gelegenheit zu ein paar Fotos unten am Pier, hielt ein Schwätzchen mit Mickey Heads (seines Zeichens Distillery Manager), der gerade seinen Hund ausführte und kehrte gerade rechtzeitig zum großen Zentralplatz zurück, als Jackie Thompson (Head of Visitors Centre and Cafe) ein Tablett mit ca. 30 Drams brachte und uns um noch etwas Geduld bat. Na, mit einem Ardbeg im Glas wartet es sich doch ganz gelassen ...
Dann ging es los, und wie erwartet, war die Tour ein Höhepunkt der Reise. Und dabei rede ich gar nicht mal von den Drams, die es im Laufe der Reise durch die Destillerie gab: zwei Einzelfassproben aus 1973 und 1974, den (neuen) Kildalton, Galileo und natürlich den aktuellen Dark Cove. Das eigentliche Erlebnis ist die Führung selbst. Ich versuche erst gar nicht, dieses Gewitter von Erklärungen, Informationen und gestenreichen Beschribungen zu beschreiben - das muss man selbst erlebt haben. Schon an der Malzmühle habe ich von anderen aus der Gruppe gehört: "Also ich weiß jetzt schon, dass das die beste Destillerieführung ist, die ich jemals mitgemacht habe!"
Nachdem alle ihre abschließenden Käufe (Whisky und Souvenirs) getätigt hatten, ging es mit dem Taxi zurück nach Port Ellen, wo Jan (unser Schiffskoch) schon mit einem späten Abendessen auf uns wartete. Danach widmeten wir uns - wie fast jeden Abend - der gut bestückten Bordbar. Andere zog es (wie übrigens an anderen Tagen auch) zum nur wenige Schritte entfernten Islay Hotel, das in seiner Bar nicht nur hervorragende Biere und etliche Whiskies, sondern auch Livemusik zu bieten hatte.
Kilchoman
Auch am Donnerstag wartete ein reiches Programm auf uns. Zunächst ging es mit Taxis ans andere Ende der Insel, zu Islays Farm-Destillerie Kilchoman. Erst seit gut 10 Jahren aktiv, hat man sich hier schon einen exzellenten Ruf erarbeitet. Zuallererst natürlich für die hervorragenden Whiskies, aber auch für die familiäre Atmosphäre, die vollständige Produktion vom Gersteanbau (gehört zur Destillerie, seit vor ein paar Monaten die Rockside Farm übernommen wurde) bis zu Flaschenabfüllung und Versand. Und - zum Kilchoman Day - für die exzellenten selbstgemachten (was auch sonst) Burger.
Wir hatten die Masterclass gebucht. Moderiert von Anthony Wills, dem Gründer der Destillerie gab es im Malting Floor sechs hervorragende Fassproben. Anthony ist - zu Recht - stolz auf das, was er und sein Team aufgebaut haben, das merkt man ihm an und gönnt es ihm. Ein besonderer Moment war der Augenblick des Gedenkens an John MacLellan, dem Distillery Manager, der im Frühjahr an einer schweren Krankheit gestorben war.
Nach der Masterclass blieb noch genug Zeit für einen Burger, ein paar Minuten Livemusik von Reely Jiggered und den einen oder anderen Dram. Michael kaufte noch eine zweite Flasche der Festivalabfüllung, die dann an Bord in den Ausschank kam. Danach warteten auch schon wieder die Taxis auf uns.
Bruichladdich
Wir hatten noch einen zweiten Termin an diesem Donnerstag. In der nur wenige Meilen zurück an Loch Indaal gelegenen Destillerie Bruichladdich hatten wir ein Warehousetasting gebucht. Wir trafen uns im Shop mit anderen Mitgliedern der Gruppe, die von anderen Touren dazukamen sowie einigen, die mit der Flying Dutchman von Port Ellen auf dem Seeweg nach Bruichladdich gekommen waren.
Das Tasting fand, wie der Name schon sagt, im Warehouse statt, inmitten von Fässern voller Kostbarkeiten. Drei davon wurden für uns geöffnet, je ein Bruichladdich, Port Charlotte und Octomore. Interessantestes Detail: Tasting Guide Fraser führte uns vor, wie sich ein nicht kühlgefilterter Whisky mit Wasser unterlegen lässt. Vorsichtig von der Seite dazugegeben, legt sich das Wasser unter den Whisky, man sieht eine deutliche Phasentrennung.
Nach dem Tasting ging es zurück in den Shop. Hier entschied ich mich gegen die aktuelle Festivalabfüllung und kaufte mir stattdessen den ganz neuen CC01 (7 yrs Cognac Cask), der exklusiv im Travel Retail verkauft wird. Anschließend ging es zum Pier, wo uns Skipperin Anneke mit dem Dingi (Motorschlauchboot, hab ich auch erst lernen müssen) abholte und zum Schiff brachte. Hier fanden wir bereits Gäste und Freunde vor, die uns für den Abend besuchten. Natürlich gab es Mitbringsel und Gastgeschenke, jeweils in flüssiger Form, und es wurde viel geklönt, gelacht und - natürlich - gefachsimpelt. Außerdem wurde die Bordbar um weitere Bestandteile erleichtert. Nachdem die Gäste wieder ausgeschifft waren, verschwanden auch die Passagiere einer nach dem anderen in ihren Kojen, um die erste Nacht der Reise "vor Anker" zu verbringen. Und auch, wenn ich von anderen gehört habe, dass die Ankerkette laut gequietscht hätte: ich habe gut geschlafen.
Bunnahabhain
Der Freitag begann mit einer ungeplanten Wartezeit. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, und auch Taxifahrer sind Menschen. Einer unserer Fahrer war nach Port Ellen gefahren, wo er uns in den Tagen zuvor auch abgeholt hatte. Auf diese Weise war der letzte Teil der Gruppe etwas später dran als beabsichtigt, schaffte es aber dennoch rechtzeitig zum ersten Tasting bei Bunnahabhain. Wir hatten und im neuesten Warehouse der Destillerie zusammengefunden, und Dr. Kirstie MacCallum, Master Blenderin bei Burn Stewart Destillers erzählte uns bei einem Begrüßungsdram (der Uhrzeit nach könnte ihn man auch Frühstücksdram nennen) allerlei über die Dinge, die nach der Destillation mit Whisky geschehen. Und nach einem Ausflug in das benachbarte Warehouse No.9 durften wir dann in wechselnder Besetzung die drei bereitgestellten Fässer "anzapfen" - verkosten durften dann natürlich alle.
Im Gegensatz zu den anderen Tastings habe ich bei Bunnahabhain keine Samples abgefüllt, sondern lieber den ganzen Drams genossen (gut, dass wir mit dem Taxi unterwegs waren!), deshalb habe ich hier zumindest mal notiert, welche Whiskies es so gab. Zu weiteren Tastings der Woche werde ich die Samples nochmal separat probieren und dann ein paar ausführlichere Notizen hier zur Verfügung stellen. Tasting Notes gibt es zu diesen hier dann nicht. Nur soviel: hervorragend ware nsie alle! Und ich habe mich als Kauf für den PX-Finish (Cask No.5) entschieden. Das war mein Favorit des Tages.
Kirstie hatte folgende Whiskies für uns:
- Cask No.5, 13 yrs, 2 yrs PX Finish, 52,3%
- Cask No.5614, 14 yrs, Red Wine Cask (Bordeaux, wenn ich mich richtig erinnere), 58,0%
- Cask No.3657, 8 yrs, Moine, 2nd fill Sherry, 60,2%
- Moine, Marsala Finish, 56,6%
(Der letzte war schon vorher abgefüllt gewesen, und auf dem Etikett stand keine Fassnummer o.ä., nur die obigen Angaben und ein "No.1".)
Interessante Tastings neigen dazu, länger als geplant zu dauern, und so mussten wir uns sputen, damit wir zum nächsten Tasting pünktlich waren. "Long John", der Warehouse Man von Bunnahabhain, erwartete uns im Hof und führte uns ins Warehouse No.9, in dem wir zuvor schon gewesen waren. Diesmal jedoch war der Besuch etwas ausführlicher. Kreuz und quer durch die Etagen und Fassreihen ging es, und an jeder zweiten Ecke war ein Fass zur Öffnung vorbereitet. Jeder durfte die Aromen, die dem Fass entströmten, direkt am Spuntloch genießen. Wie wir so vor den Fässern knieten, das hatte schon etwas von Anbetung ...
Auch hier gab es zum Schluss noch ein paar Whiskies zu probieren, und natürlich gibt es vom Warehouse Man auch Fassproben:
- Cask BU06001631, distilled 15.05.2006, Manzanilla Butt, ?%
- Cask BU09000650, distilled 12.06.2009, Wine Hogshead, 59,0%
- Cask BU07003652, distilled 12.12.2007, Moine, Ooroso Butt, 60,1%
Nach einer Pause (Mittagessen, Shop, Pier, in der Sonne liegen!) ging es dann noch zur letzten Veranstaltung des Tages, bei der George (ein "40+ years Distilery Veteran") und Scott (Bunnahabhain Whisky Ambassador) sich (und uns) unterhielten, sich die Stichworte für Anekdoten zuwarfen und uns dazu durch vier Drams führten:
- Bunnahabhain 12 yrs
- Bunnahabhain Ceòbanach
- Bunnahabhain 7 yrs Red Wine Cask
- Bunnahabhain 8 yrs Moine, Oloroso Cask
Um ehrlich zu sein: das war das schwächste Tasting des Tages. Dabei kann man den beiden Moderatoren eigentlich keinen Vorwurf machen, die Stories waren ganz nett und die Atmosphäre angenehm entspannt. Das Problem war, dass wir alle Whskies schon kannten. Die beiden Standards sowieso, und die beiden Single Casks hatten wir am Morgen ja auch schon genossen. (OK, bei dem Moine hatten wir die Fässer No.3657 und No.3652, da wäre es schon denkbar, dass wir beim Dram Talk noch ein drittes Schwesterfass hatten, aber selbst wenn das der Fall gewesen wäre, glaube ich nicht, dass die Unterschiede bemerkbar gewesen wären - schon gar nicht, wenn ein paar Stunden zwischen den Tastings lagen.)
Ein bemerkenswertes Detail habe ich an diesem Tag gelernt. Kirstie erzählte aus der Praxis eines Blenders, und außer dass sie bei ganz besonderen Fässern schon mal berufliches Testen und puren Genuss ("I'd like another drop of this one") miteinander vermengt, ist mir im Gedächtnis geblieben, dass zur Verkostung der Whisky - neben der Probe in Fassstärke, die darf nicht fehlen - auf 22,5% (!) herunterverdünnt wird, weil man bei dieser Stärke die Aromen am deutlichsten wahrnimmt.
Ardbeg
Der Freitag war dann der Abreisetag. Es ging zurück nach Tarbert. Allerdings hatten wir vorher noch einen letzen Programmpunkt: Ardbeg Day. Wir wären gerne von Port Ellen nach Ardbeg gesegelt, beschränkten uns mangels Wind aber wieder einmal auf tuckern. Aus der spektakulären Ankunft unter vollen Segeln wäre aber ohnehin nichts geworden, weil wir schon vor dem Beginn des offiziellen Veranstaltungstages ankamen und mehr oder weniger unbemerkt durch den Hintereingang (naja, Pier) das Destilleriegelände betraten. Nachdem wir ein paar Fotos vom noch noch fast leeren Gelände gemacht hatten, entdeckten wir auch die Eingangsschlange, wo es die Tickets für Drams und Räucherfisch gab und von der aus man sich nahtlos in eine weitere Schlange für die Sondertastings stellen konnte.
Die Eintrittsschlange habe ich natürlich brav durchlaufen (ging schnell), aber auf Tastingtickets habe ich verzichtet. Einige Tastings wären erst um 14:00 gewesen, und da mussten wir schon wieder weg, weil wir ja noch die Überfahrt vor uns hatten. Hätte ich gewusst, dass sich sowieso eine fröhliche (inoffizielle) Tauschbörse entwickeln würde und ich ein 14:00-Tasting problemlos gegen ein früheres hätte tauschen können, dann hätte ich wohl ... ach was, hab ich halt nicht, und ich hatte trotzdem viel Spaß! Ohne Zeitdruck ("Mein Tasting fängt in 10 Minuten an.") schlendert es sich nämlich viel gemütlicher über den Platz, plaudert es sich viel entspannter mit Freunden und Bekannten (alten und neuen!) und stöbert es sich viel genussvoller (und teurer ...) im Shop. Free Drams gab es ohnehin reichlich (der Dark Cove wurde permanent ausgeschenkt, man musste sich schon bemühen, wenn man den jungen Damen im Schmugglerlook entgehen wollte, die mit Drams in Plastikbechern oder Großflaschen das Gelände bearbeiteten), und an der Bar konnte man sich auch besondere Abfüllungen zu echt fairen Preisen kaufen. Ich entdeckte hier eine Committee Version des Corryvreckan (schon die Standardversion ist mein Lieblings-Ardbeg), der als Flasche leider außerhalb meines Budget liegt (wenn überhaupt noch verfügbar), als Einzeldram aber die Entdeckung des Tages war.
Der ganze Ardbeg Day stand diesmal unter dem Motto Schmuggler, und diese Motto war mit viel Liebe und Aufwand umgesetzt. Jeder Stand war entsprechend dekoriert, und das gesamte Personal trat in phantasievollen Kostümen auf, bis hin zum Distillery Manager mit schwarzem Mantel, hohem Hut und langem (Plüsch-)bart. Von allen Open Days der Woche hat mir Ardbeg klar am besten gefallen. Und das will angesichts der schönen Tage in Laphroaig, Kilchoman und Bunnahabhain wirklich etwas heißen!
Die letzte Nacht an Bord
Nach dem Aufbruch von Ardbeg ging es mit der Flying Dutchman zurück nach Tarbert. Wind? Segeln? Wieder mal Fehlanzeige. Stattdessen bereitete Michael eine Flaschenpost vor. Ein netter Text, eine Visitenkarte von Taste-ination und alle Unterschriften der Gruppe, alles verpackt in die Kilchoman-Flasche vom Festival und unter großem Hallo den Fluten übergeben. Mal schauen, ob da irgendwann mal eine Antwort kommt.
In Tarbert landeten wir wieder an demselben Pier, an dem wir aufgebrochen waren, nachdem die Besatzung des Fischkutter, der dort festgemacht hatte, davon überzeugt war, dass nur an genau diesem Liegeplatz genug Tiefgang für die Flying Dutchman war. Im wunderschön gedämpften Abendlicht gab es ein letztes Abendessen (oder sollte ich sagen "Captain's Dinner") von Jan, die Bordbar wurde final "aufgeräumt" und die Taschen und Koffer wurden auf den Aufbruch am nächsten Morgen gepackt, bevor alle zum letzten Mal für diese Reise in ihre Kojen kletterten.
Am nächsten Morgen gab es ein letztes Frühstück und die (für die Rückreise deutlich schwereren) Koffer wurden mit vereinten Kräften auf den Pier gewuchtet. Dann kam (halbwegs pünktlich ... schottisch eben) der gecharterte Bus und fuhr uns an unsere Zielorte für die Rückreise. Manche blieben noch eine Nacht in Glasgow, andere flogen direkt zurück. Michael und ich gehörten zu einer Gruppe, die noch eine Nacht in Edinburgh blieben, einschließlich indischer Tapas, einem Abschiedsdram und vor allem einer langen und ausgiebigen Dusche im Hotel. Naja, verschiedene Souvenirkäufe und eine Koffer-Umpack-Session gab es auch noch, bevor wir dann am nächsten Tag heimflogen - völlig ohne Glas- und Whiskybruch.
So, diesmal ist der Artikel wirklich lang geworden. Dabei gäbe es immer noch so viel zu erzählen. Aber manches behalte ich auch gerne für mich und meine eigenen Erinnerungen zurück. Was aber bei Gelegenheit noch kommt, sind Artikel über die Whiskies dieser Woche, die ich als Samples mitgebracht habe. Die stellen sich aber erstmal hinten an die Schlange der zwischenzeitlich angefallenen, noch ungeschriebenen Artikel an.
Zu den Destillerien gehts hier: Laphroaig, Lagavulin, Bowmore, Ardbeg, Kilchoman, Bruichladdich, Bunnahabhain