Bowmore 18 yrs

Whisky

Dass Regen in Schottland zum Alltag gehört, dürfte niemanden überraschen. Ein ganzer Tag lang Regen ist dagegen eher ungewöhnlich. Und dass das ausgerechnet an dem Tag passierte, den wir und irgendwie zwischen Hotel CheckOut (morgens) und Boarding auf der Flying Dutchman (abends) vertreiben mussten, das war schon unglücklich. Nun ja, den Gepäcktransfer haben wir noch im Trockenen hinbekommen, und Oban hat auch nette Cafes, in denen man sich Tee und Scones mit Clotted Cream schmecken lassen kann. Dann noch eine kurze Regenpause zur Besichtigung des örtlichen Kolosseums genutzt und vor dem wiedereinsetzenden "Wasserfall" in das große Selbstbedienungsrestaurant am Fähranleger geflüchtet.

Dort habe ich mir dann die ältere Version des zuletzt beschriebenen Whisky gegönnt, einen Bowmore 18 yrs mit 43%. Wie schon bei dem jüngeren Bowmore erwähnt, kommen die Standardexpressions bei Jim Murray manchmal deutlich besser weg als die älteren Vertreter. Das hier ist so ein Fall. Der 18-jährige bleibt bei knapp unter 80 Punkten. Was ja nun auch kein vernichtendes Urteil ist.

Ich stimme in diesem Fall allerdings nicht mit Jim Murray überein. Mir schmeckt der 18-jährige Bowmore besser als der 12-jährige. Zu einem Stern mehr in der Bewertung hat es zwar nicht gereicht, aber die Relation ist für mich dennoch eindeutig. Was mir diese Diskrepanz jedenfalls deutlich gemacht hat ist, dass man sich nie vollständig auf Literatur und Experten verlassen soll. Letzten Endes zählt der eigene Geschmack - und vor allem der eigene Genuss.

Nose: intensiver Torf, aber auch hier: kein Vergleich mit den Muskelprotzen des Genres.

Taste: Der Torf wird weniger, der Sherry kommt dazu. Viel weicher als der 12-jährige.

Finish: langer, warmer Abgang. Erinnert in seiner Weichheit an Speyside, nur eben mit Islay-Torf.

Wertung:

Zur Destillerie gehts hier: Bowmore

Whisky ist ein alkoholisches Getränk. Gehen Sie verantwortungsbewußt damit um. Genießen Sie Qualität in kleinen Mengen. Gefährden Sie nicht Ihre Gesundheit.

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