Im gleichen Päckchen wie der Glen Moray steckte auch ein Sample einer weiteren Abfüllung von Whic. Es handelte sich um einen Ben Nevis 17 yo aus der Architecture of Taste Serie, ebenfalls aus einem Hogshead, und der Farbe nach war das auch ein Ex-Bourbon Fass. Nach 17 Jahren im Fass waren noch 90 Flaschen mit 55,3% Alkohol übrig. Ein paar davon stehen sogar noch bei Whic im Shop.
Nose: Die Basis, auf der sich die Aromen auftun, ist ein bisschen säuerlich und frisch. Kräuter machen für mich den wesentlichen Teil der Aromen aus. Zusammen mit der säuerlichen Frische ist man versucht, an Almdudler zu denken, aber das verwerfe ich gleich wieder. Da ist keine Limonade, auch wenn die Noten auch eine gewisse Süße haben. Die Kräuter erinnern mich eher an so einen Kräutermantel, mit dem man ein gutes Stück Fleisch zubereiten kann. Ganz dezent natürlich, nicht dass jetzt jemand an Schnitzel und Panade denkt. Immerhin deutlich genug, dass sich meine Frau sicher ist, dass es französische Kräuter sind. Da kann ich aber (mangels hinreichend gutem Riechvermögen) denn doch nicht mitgehen. Immerhin sind wir uns noch über Alkohol (gar nicht mal wenig) und ein paar malzige Noten im Hintergrund einig.
Taste: Auf der Zunge kommt der Ben Nevis zuerst mal sehr vollmundig daher, da nimmt man einen kleinen Schluck und der Mund ist voll. Und dabei spielt der Alkohol eigentlich keine Rolle, denn der ist extrem schön eingebunden in eine schon zuckrige Süße. Dazu lecker kräuterig und würzig (was man Ben Nevis ja ohnehin nachsagt). Für sein Alter hat er wenig (aber nicht kein) Holz. Und überhaupt Alter: seine 17 Jahre merkt man ihm nicht an. Und das meine ich jetzt nicht abwertend. Im Gegenteil: der ist schon eher jung geblieben.
Finish: Das Finish ist lang auf der Zunge, geht aber nicht tief. Lecker! Auffällig ist, dass der Geschmack nach dieser langen Zeit ziemlich plötzlich verschwindet.
Wertung:
Ben Nevis ist so eine Destillerie, bei der man die Qualität der Whiskys nur schwer vorhersagen kann. Da gibt's nur wenig Mittelmaß, entweder sie schmecken sehr gut oder gar nicht. Dieser hier gehört definitiv in die "sehr gut" Kategorie.
So ein schlechtes Gewissen ist ja keine angenehme Sache. In diesem Fall allerdings hatte ich das Vergnügen, dass sich ein ausgesprochen schmackhafter Abend daraus entwickelte. Wie das kam? So ...
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie die Sache eigentlich angefangen hat, aber vor einer ganzen Weile hat Whic begonnen, mir hin und wieder mal ein Sample ihrer Abfüllungen zu schicken. Die habe ich dann verkostet und hier beschrieben. Solange ich dabei immer meine eigene Meinung schreiben darf (auch wenn mir ein Whisky mal nicht so schmeckt) und immer klarstelle, dass es sich bei diesem oder jenem Whisky um ein spendiertes Sample handelt, finde ich das auch in Ordnung und habe keine Angst um meine unabhängige Meinung. Und so wie ich Whic kennengelernt habe, decken sich unsere Meinugen da.
Nun habe ich natürlich auch andere Dinge zu tun als Whiskys zu probieren. Manche bringen mir Geld ein (das nennt sich Arbeit), manche kosten Geld, und alle kosten Zeit. Irgendwann bin ich einfach nicht mehr hinterher gekommen mit meinen ganzen Samples (und großen Flaschen ...). Und als ich dann wieder ein bisschen Luft bekommen habe, regte sich das schlechte Gewissen, denn auch einige Tropfen von Whic waren in dem sprichwörtlichen Samplestau hängen geblieben. Bis kürzlich eine höfliche Nachfrage den Pfropfen im Stau ein bisschen gelöst hat. Wir haben uns nämlich gestern hingesetzt und ein paar Drams probiert. Womit wir beim leckeren Teil des schlechten Gewissens wären ...
Im Glas war ein Glen Moray 11yo, den es im Shop leider schon nicht mehr gibt. Und wer jetzt glaubt, dass ich jemandem hier eine lange Nase drehen will: die drehe ich in erster Linie mal mir selbst. Denn soweit kann ich die Bewertung schonmal vorwegnehmen: davon hätte ich gerne mehr (gehabt).
Der Glen Moray aus der Nymphs of Whisky Collection wurde am 13.11.2007 destilliert und nach fast exakt 11 Jahren am 27.11.2018 abgefüllt. Aus dem Bourbon Hogshead #5307 kamen 227 Flaschen heraus, die mit 61,9% noch eine ganze Menge Alkohol enthalten.
Nose: Dass man in einem Ex-Bourbon Whisky Vanille riecht, wundert wohl niemanden. Dass es so viel war, hat aber zumindest mich überrascht. (Und das wurde im Laufe des Abends noch mehr!). Außerdem roch das alles nach einer Gemengelage aus Butter, Fudge, Shortbread, ein paar Mandeln, sehr reifen Bananen und Schlagsahne. Wir schwankten zwischen "In der Weihnachtsbäckerei" und "Ja ist denn scho Weihnachten?". Immerhin fanden wir auch noch frisches Holz, Alkohol (aber schön dezent, ganz im Gegensatz zu der Zahl auf dem Etikett) und Vollmichschokolade. Ganz spät wurde das Aroma auch noch ein bisschen blumig, allerdings - und das ist selten für einen Whisky - überhaupt nicht fruchtig.
Taste: So, hier ist der Alkohol also. Auf der Zunge ist der Whisky zuerst ganz schon scharf. Wenn man ihn eine Weile im Mund behält und ihn mit Speichel (der läuft einem ja sowieso im Munde zusammen) verdünnt, dann macht der Alkohol schnell andern Noten Platz. Der Glen Moray wird jetzt sehr süß, all die Noten von süßem Gebäck, die wir schon in der Nase hatten, sind jetzt auch auf der Zunge, diesmal mit Butterkeks ganz vorne an der Front. Aber auch ganz leichte Holz- und Bitternoten sind da, die einen sehr schönen Kontrapunkt zu der massiven Süße bilden. Später dann macht der Whisky den Mund trocken (das ist wörtlich gemeint und keine andere Ausdrucksweise für "adstringierend"!), und kurz bevor er weg ist, schickt er mir noch eine kurze sehr dezente Mentholnote.
Finish: Aber was heißt "weg"? Der Geschmack hält sich lange auf der Zunge, und im Hals breitet sich eine angenehme Wärme aus.
Wertung:
Wenn alle Ex-Bourbon Whiskys so schmecken würden wie dieser Glen Moray, dann müsste ich meine Neigung zu Sherry-, Port-, Amarone- und was-es-sonst-alles-noch-so-für-Fässer-gibt wohl nochmal überdenken. Und wie gesagt: wenn es ihn noch gäbe, dann würde sich dafür bestimmt noch ein Plätzchen in meinem Regal finden. Und Glen Moray - ich fürchte, ich wiederhole mich - gehört definitiv zu den Destillerien, um die ich mich bisher zu wenig gekümmert habe ...
Da habe ich doch tatsächlich mal vergessen, eine Flasche zu fotografieren, bevor ich sie geöffnet und probiert habe! Der Deanston Decennary muss also mit dem Standardbild auskommen. Dafür hat er allerlei anderes zu bieten. Zum 50-jährigen Jubiläum der Destilleriegründung hat man sich durchaus etwas Besonderes einfallen lassen. Man hat vier der besten Fässer aus den Warehouses der Destillerie herausgepickt und daraus einen exzellenten Whisky kreiert. Ob das nun die Leistung von Dr. Kirstie McCallum, Lead Blender für Deanston, Tobermory und Bunnahabhain, war oder ob es bei den Fässern gar nicht möglich war, etwas anderes als einen großartigen Whisky zu erzeugen, das möchte ich nicht beurteilen müssen. Beides halte ich für möglich.
Die Fässer, die im Decennary aufgegangen sind, stammen aus vier unterschiedlichen Jahrzehnten. Laut Informationen von Deanston handelt es sich um "Whisky refil from 1977, American Oak from 1982, Port Pipe from 1996 and Pedro Ximenez from 2006". Alte Holznoten aus den 70ern und 80ern, frische und intensive Fruchtnoten aus jüngeren Jahren: schon auf dem Papier eine vielversprechende Zusammenstellung. Insgesamt sind 1400 Flaschen dabei herausgekommen, reduziert auf Distell-übliche 46,3%.
Nose: "Fast wie ein Parfüm" - das ist mein erster Gedanke, als ich meine Nase in die Nähe des Glases bringe! Die Duftwolke, die mir entgegenschlägt, ist für "nur" 46,3% Alkohol enorm. Als erstes finde ich eine satte Sherrynote, sehr intensiv. Hmm, aber das ist ein trockener Sherry. Da sind schon süße Noten, aber den PX aus der Beschreibung der Fässer finde ich nicht. Vielleicht ist das durch die Port-Anteile abgemildert, die ja typischerweise etwas herbere und fruchtige Elemente beisteuern. Dann ist da noch eine ganze Menge Tabak. Saftiger Pfeifentabak. Mein Vater hat mal Pfeife geraucht, und er hatte immer eine Dose mit frischem, grob geschnittenem (und vermutlich irgendwie aromatisiertem) Tabak im Schrank stehen, an dem ich als Kind immer mal gerochen habe. Daran erinnert mich der Deanston. Alkohol ist natürlich auch da, ganz warm und weich, überhaupt nicht stechend. Dann noch ganz leichte Holznoten und hin und wieder ein Anflug von Leder.
Taste: Auf der Zunge finden sich viele der Noten wieder, die ich schon in der Nase hatte: Sherry, Holz (ganz wenig), Leder (diesmal ein wenig deutlicher). Dafür fehlt der Tabak. Der Decennary ist samtweich und absolut rund, ohne eine einzige hervorstechende Note. Trotzdem ist durchaus kräftig. Süß? Nein, nicht nennenswert. Fruchtig? Auch nicht. Lecker? Eindeutig ja!
Finish: Meine Notiz, die ich mit direkt brim Verkosten gemacht hatte, war: "laaaaang!". Und das ist so. Der Geschmack hält sich sehr lang im Mund. Nicht so heiß wie der zuvor beschriebene Angelo del Speyside, und auch nicht so tief. Der Decennary bleibt einfach da, wo die Geschmacksnerven sind.
Wertung:
So sehr ich die Arbeit der Master Blender wertschätze, in der Regel mag ich fassstarke Whiskys (am besten noch aus einem Einzelfass) lieber als "Mischungen" - seien es nun Blends oder Vats, aus einer oder mehreren Destillerien, mit oder ohne Grainanteil - und auf Trinkstärke reduzierte Abfüllungen. Aber keine Regel ohne Ausnahmen, und eine dieser Ausnahmen ist ganz sicher der Decennary. Weich, geschmackvoll, der Alkohol unterstützt die Aromen, kein Bedarf, mit Wasser zu experimentieren - der Whisky ist einfach gut, so wie er aus der Flasche kommt. Great job, Kirstie. Thank you very much!
Nachsatz: Die Notizen zum Decennary liegen schon etwas länger hier. Gestern Abend hatte ich nun endlich Zeit, sie mal zu Papier - naja, zu Website - zu bringen. Und was trinkt sich besser zu dieser Arbeit als ... ? Genau, ein Glas Decennary! Zwei Dinge sind mir als Wiederholungstäter aufgefallen: (1) Die Notes passen noch genau beim zweiten Versuch. Das ist auch schon mal anders. Manche Whiskys sind sehr von Stimmung und Umgebung abhängig. Dieser hier ... na, mal abwarten. Die Flasche ist ja noch nicht leer. Und (2): die Wertung habe ich gestern dann doch nochmal um einen halben Stern erhöht.
Da wo ich herkomme (also im Rheinland) gibt es eine allseits bekannte und akzeptierte Regel: "Ab dem dritten Mal ist es Tradition". Insofern fällt die Kronberger Genussmesse, die diese Jahr am 5. Mai zum vierten Mal stattfindet, schon in die Kategorie "altehrwürdig". Wer erleben will, dass die Veranstaltung dennoch jung und lebhaft (und natürlich extrem genussreich) ist, dem sei ein Besuch dringend ans Herz gelegt.
Ebenfalls traditionell ist die alljährliche Messeabfüllung, ein Whisky, den es in limitierter Auflage speziell zur Messe gibt und der auf den eher südländischen Namen Angelo del Speyside hört. Und auch in diesem Jahr hatten wir die Gelegenheit, diesen Tropfen schon vorab zu probieren und zu beschreiben. Es handelt sich in diesem Jahr um einen Whisky aus der Speyside. Viele Daten sind bekannt: Destilliert wurde er am 12.08.2008, abgefüllt am 29.11.2018. In den 10 Jahren dazwischen lag er in einem Amaronefass (#900855) und behielt bis zur Abfüllung noch starke 59,1% Alkohol. Nicht genannt wird dagegen die Destillerie, aus der der Whisky stammt. Wer über Erfahrung mit Speyside-Whiskys verfügt (oder eine hinreichend große Sammlung), der kann natürlich ein Vergleichstasting veranstalten. Und - soviel kann ich sagen - man hätte durch aus eine Chance, bekannte Noten wiederzuerkennen.
Colour:M8 - Kupfer mit leichtem Einschlag ins Rötliche.
Nose: Der erste Eindruck ist kräftig alkoholisch und sofort vollmundig - oder sollte man sagen "vollnasig"? Gut erkennbar ist auch eine deutliche Säure und Fruchtigkeit. Wir finden sehr reife Birne, so ungefähr in dem Stadium, in dem sie einem schon beim ersten Biss durch die Finger tropft. Und dann ... Kuchenteig! Da sind gleich Erinnerungen an die längst vergangene Kindheit da, als es zu den größten Erfolgen gehörte, wenn man es schaffte, einen Finger Teig aus Omas Schüssel zu stibitzen, bevor der zu - na was wohl - Kuchen verarbeitet wurde. Interessanterweise riecht der Whisky kaum süß. Das kommt erst, als ich das Glas in der Hand etwas angewärmt habe. Und die Wärme bringt auch ein paar dezente Holznoten mit. Und noch dezenter: Nüsse.
Taste: Ließ sich das Holz in der Nase noch etwas bitten, hatte ich es im Mund sofort. Herbe Noten (meine Frau nannte das regelrecht bitter), bissiger Alkohol: Das ist ein massiver Antritt. Nichts für Liebhaber süßer und weicher Gaumenschmeichler. Die fruchtigen Noten gehen da fast unter. Aber nur kurz, dann treten die herben Noten schnell zurück und lassen (wiederum leicht säuerlichen) Fruchtaromen den Vortritt. Die Holznoten bleiben, werden aber viel weicher und frischer. Meine Frau fühlte sich an einen leergeschleckten Eisstiel erinnert
Wasser: Ein herber, starker, schwer zugänglicher Whisky schreit geradezu danach, dass man mit ein paar Tropfen Wasser experimentiert. Und Wasser tut ihm sehr gut. Der Whisky wird deutlich süßer, die Fruchtigkeit bleibt länger, und spät kommen auch Rotweinnoten zum Vorschein. Den Bezug zu Rotwein hatte ich bisher nur über die schon genannte Säure hergestellt, obwohl Amarone ja nun weiß Gott kein saurer Wein ist.
Finish: Das Finish ist eines der längsten, das ich in letzter Zeit bei einem Whisky hatte. Geradezu heiß hält sich der Whisky auf der Zunge, und auch für den tieferen Hals bleibt noch viel wohlige Wärme übrig.
Wertung:
"Angelo" ist ein Whisky, der Zeit und Geduld braucht. Er gibt sich zu Anfang eher verschlossen und etwas kantig, aber wenn man ihm Zeit, Wärme und ein paar Tropfen Wasser gibt, dann öffnet er sich, wird mit jedem Schluck besser und belohnt den Geduldigen mit einem markanten und sehr eigenständigen Charakter. Ich muss zugeben, dass ich aus einem Amaronefass etwas anderes erwartet hatte: mehr Süße, Klebrigkeit, vielleicht ein bisschen Schokolade ... so in der Art, wie ich das aus anderen Amarone Cask Abfüllungen kenne. Aber ich bin sehr froh, dass dieser hier anders ist - keineswegs schlechter! - und mir wieder mal gezeigt hat, dass man Whisky halt nicht "nach Rezept" macht, sondern in Ruhe reifen lassen muss. Dafür darf man sich dann auf immer wieder neue Genusserlebnisse freuen. Womit wir wieder beim Stichwort "Genuss" wären (haben wir das eigentlich je verlassen?) und ich zum Schluss nochmal auf die Kronberger Genussmesse verweisen möchte. Neben vielfältigen Leckereien (Käse, Wein, Pralinen, Whisky, Schinken, Saucen, Kaffee, Champagner, Bier, Gin, ...) kann man nämlich auch "Angelo" hier kaufen. Ein guter Grund, mal vorbeizuschauen.
Tobermory, der Hauptort der Insel Mull, beherbergt mitten im Ort die gleichnamige Destillerie, und es ist kein Geheimnis, dass mir Insel, Ort und Destillerie besonders ans Herz gewachsen sind. Dieses Jahr steht wieder ein Schottlandurlaub an, und wir werden auf Mull vorbeischauen, in Tobermory übernachten und selbstverständlich die Destillerie besuchen. Dort gibt's dann ein Warehouse Tasting, auch wenn die Destillerie in einer ihrer Ruhephasen den größten Teil der als Warehouse genutzten Gebäude verkauft hat und nur noch ein kleiner Raum für die Fasslagerung vor Ort zur Verfügung steht.
Tobermory verkauft auch viele Fässer an unabhängige Abfüller, und aus einem davon hatte ich einen Dram im Glas. Es handelt sich um den Tobermory 21 yo Rum Barrel Finish aus der Chieftain's-Serie von Ian MacLeod. 21 Jahre (Juli 1995 bis Juni 2017) sind schon eine Hausnummer. Wie lange davon das Finish gedauetr hat, weiß ich nicht. Aus Fass #9384 sind aber nur noch 177 Flaschen abgefüllt worden. Vielleicht hat der Whisky also eine ganze Weile darin gelegen. In der Flasche hat er noch 53,8%.
Nose: in der Nase kann er seine Herkunft aus dem Rumfass nicht verbergen. Meine Güte, riecht der süß! Da finde ich klebrige Melasse, Rum (na was auch sonst), Kräuter (Ricola!), Blockmalz, wenig süße Früchte (Aprikose?), und eine leichte Nussigkeit. Mit der Zeit kommt noch ein bisschen Holz und eine leichte Säure zum Vorschein.
Taste: Hmm. Im Mund benimmt sich der Bursche völlig anders. Da ist erstmal nichts Süßes mehr, stattdessen beißt der Alkohol scharf zu (obwohl das sich mit 53,8% doch eher harmlos anhört, das ist ja fast noch erweiterte Trinkstärke). Und bitter ist er. Mir kam er leicht bitter vor, meine Frau fand ihn sehr bitter. Das Holz, was in der Nase noch als leichter Nachzügler daherkam, ist hier von Anfang an deutlich präsent. Nur beim Ausatmen finden wir ein wenig Süße und Würzigkeit.
Finish: Der Abgang ist irgendwie keiner, weil sich das Finish nur im Mundraum abspielt.
Wertung:
Normalerweise findet ein Whisky aus Tobermory immer den direkten Weg von meiner Zunge zu meinem Herzen. Dieser hier ist eine Ausnahme. Nicht dass er schlecht wäre: von der Regalkante schubse ich ihn nun bestimmt nicht. Aber mehr als "normal" ist er dann doch nicht. Ich nehme das mal als Zeichen, dass ich noch kein kritikloser Fanboy der Destillerie bin. Auch wenn ich mich natürlich jetzt schon auf den Urlaub freue.