Edradour 11 yrs Port Cask Matured
Eine weitere Variante aus dem vielseitigen Edradour-Repertoire ist der Edradour 11 yrs Port Cask Matured. Wir hatten eine Flasche aus dem Hogsheads Batch No. 2, der aus 25 Fässern zusammengestellt und auf 2500 Flaschen limitiert ist. Der Whisky wurde im Juni/Juli 2003 destilliert und im Januar 2015 mit 46% abgefüllt.
Colour: Safran
Nose: Na, das ist mal ein Auftakt! Aus dem Glas steigt mir der typische Geruch nach Pattex in die Nase! Vielleicht kommt das von der starken Alkoholkomponente, verbunden mit irgendwelchen Aromen, die an Lösungsmittel erinnern. Das mag zwar interessant sein, aber so soll ein Whisky natürlich nicht riechen. Glücklicherweise verflüchtigt sich dieser Eindruck recht schnell und macht roten Früchten Platz. Im Tasting wurde lange diskutiert, um welche Frucht es sich handelt, und am häufigsten wurde Johannisbeere genannt, aber auch Heidelbeere und Kirsche kamen vor und haben - wie ich finde - durchaus ihre Berechtigung. Dazu kommen Weinaromen mit einem spürbaren Anteil Säure und Kirschwasser (als reines Destillat, nicht parfümiert). Das der Whisky auch nach sauren Gurken riechen soll, dürfte wohl eher am gerade zuvor genossenen Pausensnack (Frikadellen mit - eben - Gurkenscheiben) liegen und erinnert daran, dass man beim Tasting vorsichtig mit "Fremdaromen" umgehen soll. Nicht umsonst empfiehlt Jim Murray, Autor der "Whisky Bible", bei Tastings auf Speisen, Parfüm und - natürlich - Tabak gänzlich zu verzichten.
Taste: Auf der Zunge ist wiederum der Alkohol sehr präsent, diesmal aber glücklicherweise ohne klebrige Assoziationen. Trotz der Alkoholschärfe entwickelt sich eine deutliche Süße neben den immer noch vorhandenen Fruchtaromen. Auffällig ist, dass der Whisky im Mundraum einen sehr voluminösen Eindruck macht.
Finish: Der Abgang ist mittellang, angenehm warm, und mit der leichten Bitterkeit eines Portweins versetzt. Hier machen sich die 11 Jahre in einem Ex-Port-Fass bemerkbar.
Wertung:
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