Glen Grant (SMWS 9.116)

Glen Grant SMWS 9.116

Im März waren wir ein Wochenende in Nürnberg, um die Village zu besuchen. Diese Whisk(e)ymesse hat durch die Kulisse als Dorf, den zentralen Food Court und die ebenfalls zentrale Musikbühne eine ganz andere Atmosphäre als andere Messen. Das es auch dort leckere Whiskys gibt steht ja sowieso außer Frage - und auch unter den Händlern haben wir einige nette Bekannte wiedergetroffen.

Neu war (für mich) der Stand der Scotch Malt Whisky Society. Die SMWS an sich kannte ich zwar schon, und ich hatte auch schon den einen oder anderen Whisky aus den markanten grünen Flaschen probiert, aber direkten Kontakt hatte ich noch keinen gehabt. Das habe ich an dem besagten Wochenende nachgeholt und eine Mitgliedschaft abgeschlossen. Und nach erfolgten Formalitäten gab es noch einen "Dram aufs Haus". Ich hatte mir etwas ohne Rauch gewünscht (es war noch früh am Veranstaltungstag) und erwähnt, dass ich Whiskys aus Süßweinfässern mag. Daraufhin bot man mir den hier beschriebenen Whisky an: ein Glen Grant (Destillerie Nr. 9 in der SMWS-Nomenklatur), und bei dem Fass #116 handelte es sich um ein Portfass. Ausnahmsweise keine Pipe, sondern ein Barrique, aus dem nur 234 Flasschen abgefüllt wurden. Es handelt sich wohl um ein Finish, denn auf dem Label steht "previously in an ex-Bourbon Hogshead". Destilliert wurde der Whisky am 23.04.1996, und nach 20 Jahren im Fass hat er heute noch stolze 61% Alkohol.

Colour: M10 (Hennarot)

Nose: Die Nase ist süß und würzig, vielleicht wie Honig? Oder doch eher Melasse? Dazu Bienenwachs, nicht wenig Alkohol und Früchte: wie ein Bowletopf, mit vielen Früchten, aber nicht ganz so süß wie der vielzitierte Rumtopf. Und ein bisschen Vanille taucht noch auf. Später kommen noch Rotweinnoten und Marzipan dazu.

Taste: Auch im Mund ist der Glen Grant schön süß. Der Alkohol ist deutlich spürbar, aber sehr angenehm in das Gesamterlebnis eingebunden. Dann wieder viele Früchte, diesmal nicht so frisch wie in der Nase, sondern eher an ein Früchtebrot erinnernd. Feigennoten stechen hervor. Alles ein bisschen weihnachtlich. Und über die ganze Zeit füllt er den den Mundraum aus. Und wie!

Finish: Der ausgefüllte Mundraum geht nahtlos in ein langes Finish im Mund über, dabei finden sich noch ein paar Aromen von trockenen Pflaumen. Viel tiefer als der Mundraum geht das Finish aber nicht - es sei denn, ich hätte es wegen des sensationellen Feuerwerks im Mund verpasst ...

Wertung:

Das ist selbst für die Maßstäbe der SMWS ein exzellenter Whisky! Der kann nicht nur gerne wiederkommen, der wird wiederkommen. Neben der einen Flasche, die ich mir nach der Village gekauft hatte, habe ich mir nämlich nach einer Weile auch noch die beiden letzten Flaschen gesichert, die es im Shop noch gab. Also: Platz gemacht im Regal!

Der Whisky in der Whiskybase: 92298

Zur Destillerie gehts hier: Glen Grant

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