Whic Ballechin 12yo Cask #178
Whic hat mit mal wieder ein Sample geschickt. Da ich natürlich Ross und Reiter nenne, muss ich das hier wohl als WERBUNG kennzeichnen, auch wenn ich nichts (nicht mal Geld ) dafür bekomme.
Im Glas hatte ich einen Ballechin, also einen getorften Whisky aus der Destillerie Edradour. 12 Jahre hat der Whisky in einem einzelnen Refill Sherry Hogshead gelegen. Dann wurde er mit 59,3% Alkohol abgefüllt.
Das Ganze lässt Whic übrigens unter dem Serienlabel "The War of the Peat I of XIII" laufen. Da sind also noch einige Rauchzeichen am Horizont zu erwarten.
Colour: M8 - Kupfer
Nose: Ui! Da ist aber Alkohol drin. Naja, bei 59,3% darf man den schon auch schon merken. Aber was sich in der ersten Nase ziemlich heftig darstellt, wechselt schnell zu einem sehr schön eingebundenen Alkoholrest. Das nächste, was und einfällt, ist "Spaghetti Carbonara". Doch, ehrlich. Da ist Speck, Gorgonzolasauce und Räuchernoten. Der Rauch natürlich auch, aber zusätzlich zu den Räucheraromen. Später geht das ganze in den Eindruck eines lodernden Holzfeuers über. Was ich so gar nicht finde sind Fruchtnoten. Hm. Ist meine Tagesform heute nicht die beste? Eigentlich ist der Rest sehr schön rund, würzig, balanciert. Nur keine Früchte.
Taste: Dann schauen wir mal, wie er schmeckt. Zuerst mal finde ich süßen Rauch. Lecker und sehr schön eingebunden, ganz rund und weich. Ein bisschen Asche, die mich an die Standardabfüllungen von Caol Ila erinnert, außer dass es hier keine kalte Asche ist. Der Alkohol ist (natürlich) auch wieder da, aber dass ich ihn erst an dritter Stelle nenne, ordnet ihn schon richtig ein. Er dominiert den Geschmack nicht, rundet ihn eher ab. Alles in allem schön rund und würzig. So kann ich auf die Fruchtnoten - die ich auch auf der Zunge wieder nicht finde - gut verzichten. Nur ein kleines Detail stört uns. Irgendeine Note - wie wir gar nicht näher identifiziert bekommen - ist dabei, die sich auf die Zunge legt, etwas wächsern. Das verdeckt die süß-rauchig-würzige Komposition ein wenig. Schade. Aber jetzt auch nicht wirklich schlimm - ich jammere auf hohem Niveau.
Finish: Das Finish geht bis mitteltief in den Hals. Aber auf der Zunge hält sich eine leichte Rauchnote ganz schön lange. So als wolle er einfach nicht gehen.
Wertung:
Als bekennender Islay- (und Ledaig-)Fan tue ich mich immer etwas schwer mit rauchigen Whiskys auch anderen Regionen. Vielleicht erwarte ich das Falsche. Ist halt nicht Islay. In diesem Fall ist das aber ein bisschen anders. Klar ist auch der Ballechin kein Islay-Vertreter, aber der Rauch hier ist durchaus überzeugend. Weich, süß, unaufdringlich. Und zu den restlichen, würzigen Noten passt das schon ziemlich gut. Doch, für diesen Tropfen halte ich mir gerne mal einen Platz im Regal frei. Äh, erwähnte ich schon mal, dass die Flaschen wegen akuter Regalüberfüllung mittlerweile auch davor auf dem Boden und auf dem Dekofass stehen ... so viele leckere Tropfen!
Der Whisky in der Whiskybase: 139752
Zur Destillerie gehts hier: Edradour